AjatollahUndSenseiImPostkommunismus

Die Ohnmächtigen von Boris Strugatzki

dieOhnmächtigenInhalt:
Es gibt Menschen, die sind anders. Keine Zauberer oder Hexenmeister, sondern Männer mit besonderen Gaben. Der eine kann unfehlbar eine Lüge erkennen, ein anderer hat das absolute Gedächtnis, wieder ein anderer beherrscht die Insekten. Wadim zum Beispiel kann zukünftige Ereignisse lenken, doch das wird ihm zu Verhängnis, denn eines Tages kommt ein gewisser Ajatollah zu ihm und erzwingt von ihm die anstehende Gouverneurswahl zu beeinflussen. Wadim ist verzweifelt und verunsichert. Kann er diese Aufgabe alleine bewältigen und will er das auch?  Obwohl sich die Männer mit den ungewöhnlichen Eigenschaften alle kennen und in St. Petersburg leben, sind sie weder organisiert, noch wirklich befreundet. Man trinkt zusammen, wechselt ein paar Worte, aber die besten Zeiten sind vorbei. Desilliusioniert und teilweise verarmt kämpft jeder für sich ums Überleben. Kein Leichtes für Wadim, der Schutz und Hilfe sucht.

<

p>Fazit:
Strugatzki ist keine leichte Kost, so auch nicht diese Parabel der Intellektuellen im heutigen Russland. Strugatzki schreibt schwierig und verschachtelt seine Geschichte, führt Dialoge, denen man nicht immer folgen kann. Dabei zeigt er zu Beginn des Buches, dass es auch anders geht, denn die Geschichte fängt durchaus unterhaltsam und spannend an. Leider verheddert sich der Autor zu sehr auf der Gedankenebene und man hat den Eindruck, dass er den roten Faden verloren hat. Zudem bringt er einem, so wie er es schildert, Russland nicht nahe und die Protagonisten, praktisch alle unsympathisch, distanzieren den Leser zusätzlich. Für mich war es ein superanstrengendes Buch, dass ich nach der letzten Pleite aber nicht gleich in die Ecke werfen wollte. So konnte ich auch nicht anders währenddessen ständig anderes zu lesen. Unbestritten hat „die Ohnmächtigen“ abgefahrene und phantasievolle Ideen, hin und wieder unglaublichen Humor, aber auch eine durchgehende Tristesse und eine negative verlorene Stimmung, für mich unmöglich detaillierter darauf einzugehen. 
Für die Liebhaber Strugatzkis und der russischen Literatur ein Muss, für Gelegenheitsleser eher eine langwierige Fleissaufgabe.

Zu guter letzt noch eine Anmerkung zu Klett-Cotta, die Bücher dieses Verlages bürgten immer für Qualität und sind in der Regel auch liebevoll und aufwendig gestaltet und natürlich wie Bücher im Allgemeinen nicht ganz billig. Es hat mich sehr verärgert über etliche Rechtschreibfehler gestolpert zu sein (will bei mir schon was heißen weil mir das selten auffällt). Besonders peinlich, da ich das Buch auch verschenkt habe. Seit also vorgewarnt.Skull 5:10


EUR [D]  22.90 aus dem Russischen von Erik Simon (Orig.: Amphora, St. Petersburg 2003), Auflage: 1. Aufl. 2007, Ausstattung: gebunden mit Schutzumschlag, Seiten: 340, ISBN: 978-3-608-93774-9

NurZuTrauDich!

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.