Nestbau

Away We Go – Auf Nach Irgendwo von Sam Mendes

AwaywegoInhalt:
Burt und Verona sind für amerikanische Verhältnisse ein recht unkonventionelles Paar. Verona ist Zeichnerin und verdingt sich in medizinischen Lexika, während Burt Versicherungen versichert. Auch will Verona Burt nicht heiraten, auf keinen Fall zu spießig sein. Doch alles ändert sich als sie im sechsten Monat schwanger ist und die Schwiegereltern und somit die einzigen direkten Kontaktpersonen nach Belgien auswandern. Burt und Verona entschließen sich daher, sich auf den Weg zu machen und bei über die USA und Kanada verstreute Freunden und Verwandten nach einem geeigneten zu Hause zu suchen. Dabei treffen sie auf sehr unterschiedliche Familienstrukturen und Lebenskonzepte…

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p>Fazit:
Eines kann man diesem Film von Sam Mendes sicherlich zugestehen, die Chemie zwischen Burt (John Krasinski) und Verona (Maya Rudolph) stimmt einfach und er hat seine witzigen Momente. Dennoch kann man nicht wirklich behaupten er wäre aus dem Leben gegriffen. Die beiden Protagonisten, die sich teilweise so als Versager fühlen, weil sie keine Bilderbuchkarriere gemacht haben und in einem sehr einfachen Haus so in den Tag hinein leben, haben schließlich ihr Auskommen, das nicht so schlecht zu sein scheint, wie sie sich fühlen. Sie fahren und jetten durch die USA und Kanada, um sich bei ihren Freunden und Verwandten umzusehen und nach einer neuen Heimat für ihre kleine Familie zu suchen. Auf ihrer Suche stoßen sie auf die Freunde, die keine eigenen Kinder haben, dafür jedoch das Haus voller Adoptivkinder und trotzdem noch unglücklich sind nicht selbst gebären zu können – Drama, die „ausgeflippte“ Fast-Kousine die keine Buggis mag ihr Kleinkind und ihr Baby stillt und im Familienbett Sex vor den Kindern hat – Skandal, die Ex-Chefin, die unzufrieden mit Mann und den verzogenen zwei Kindern ist, trinkt und auch sonst eher als abschreckendes Beispiel des Konzepts Familie steht sowie der gerade verlassene Bruder, der hilflos und selbstmitleidig in Miami vor sich hin flennt.
Ja, die gutverdiendende Mittelschicht hat es nicht leicht. Nur gut, dass Mom und Dad (mütterlicherseits) da noch ein zauberhaftes Haus mit Seeblick und großem Grundstück hinterlassen haben.
„Away We Go“ ist durchaus passable Unterhaltung, leider kann man sich mit keiner der Figuren wirklich identifizieren und so wirkliche Probleme hat hier auch niemand. Für eine Aussteigerkomödie, was der Titel nach meinem empfinden impliziert, ist die ganze Story letztendlich dann zu bieder und viel zu familienorientiert, auch wenn Verona nicht heiraten will, was hier ja als ziemlich revolutionär hingestellt wurde.Skull 6:10
Im Nachgang mit ein paar Tagen Abstand bleibt nicht mehr zu sagen als: schnell vergessen.

USA / Großbritannien 2009 – Originaltitel: Away We Go – Regie: Sam Mendes – Darsteller: John Krasinski, Maya Rudolph, Jeff Daniels, Catherine O’Hara, Allison Janney, Jim Gaffigan, Carmen Ejogo, Maggie Gyllenhaal – FSK: ab 12 – Länge: 98 min. – Start: 15.10.2009

2 Gedanken zu „Nestbau“

  1. Ich finde, der Film funktioniert entweder durch Identifikation (irgendwie) oder weil man die Protagonisten sympathisch und charmant findet. Deshalb hat er mir überhaupt nicht gefallen! Obwohl ich zugeben muß, dass der Film durchaus seine Momente hat, für mich immer dann, wenn sehr gute und für mich sympathische Schauspieler ins Bild kommen (Daniels, Janney und Gyllenhaal). Über Deinen Ansatz, dass dies ein Film ist, wie sich spiessige Bürger Ausgeflippte vorstellen, hatte ich vorher nicht nachgedacht, aber stimmt. 🙂

NurZuTrauDich!

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