SeltsameZiele

Killing Room von Jonathan Liebesmann

killing-roomInhalt:
Beruhend auf den geheimen Experimenten unter dem Codenamen MK-Ultra, hat das Militär seit 1953 mit nichts ahnenden Probanden Versuche durchgeführt, um herauszufinden, ob Gedanken kontrollierbar sind. Angeblich wurde dem Treiben 20 Jahre später Einhalt geboten, die Akten vernichtet.
Viele Jahre später in der Jetztzeit finden sich vier Probanden in einer Forschungseinrichtung ein. Für 250 Dollar sollen sie an einem achtstündigen Test teilnehmen, bei dem einer nach dem anderen „herausfällt“. Doch was damit genau gemeint ist erfahren sie umgehend, als nämlich Forschungsleiter Dr. Phillips kurz vor dem Verlassen des Raumes einen aus dem Team erschießt – der Test hat begonnen…

Fazit:
Was im Ansatz noch ziemlich realistisch anfühlt wird in „Killng Room“ schon nach kurzer Zeit zu einer recht unglaubwürdigen Angelegenheit, erst recht wenn man gegen Ende das Ziel des Experiments erfährt, was ich hier nicht spoilern will. Der Film teilt sich qualitativ in zwei Teile. Erstens, der Raum: tolle Schaupieler mit soliden Leistungen kämpfen um Lösungen dem Irrsinn zu entkommen und raufen sich zusammen. Lange habe ich Timothy Hutton nicht mehr so gut gesehen. Zweitens, die Beobachtungslounge: was sollte das? unverständliches Gebrabbel, das irgendwelche Werte faselte, Leute, die an den Pulten ständig irgendwas tippten und drehten – wozu? Der Test lief doch von selbst! Die mussten doch nur filmen und zuhören. Dazu die Rolle von Chloë Sevigny als neu angeworbene Psychologin, die praktisch den ganzen Test über mit sich kämpfen musste, sich fast übergeben hat, die Menschen befreien wollte und fünf Minuten vor Schluss überläuft? Nicht hilft? Acht Stunden formen einen Menschen und lassen ihn alle Menschlichkeit verlieren nur weil er beobachtet?
Und letztendlich frage ich mich wirklich, ungeachtet des Ziels, ob es selbst für den dümmsten Militär Sinn machen würde über 50 Jahre den gleichen Test mit unzähligen Probanden und Toten durchzuziehen. Da leuchtet es doch jedem ein, dass es probatere Mittel gäbe einen perfekten Soldaten oder Killer oder weiß ich was zu erschaffen.
Zusammenfassend war Killing Room weder Horror noch Thriller, sondern eine mehr oder weniger brutale Fantasie eines Verschwörungstheoretikers. Ganz maue Vorstellung.
Skull 4:10

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p style=“text-align:center;“>THE KILLING ROOM USA 2009 / 35 MM / 93 MIN / ENGLISCHE OV REGIE JONATHAN LIEBESMAN DARSTELLER NICK CANNON / CLEA DUVALL / TIMOTHY HUTTON / CHLOË SEVIGNY / PETER STORMARE DREHBUCH GUS KRIEGER / ANN PEACOCK PRODUZENTGUYMON CASADY / ROSS M. DINERSTEIN SQUAREONE ENTERTAINMENT / ASCOT ELITE HOME ENTERTAINMENT
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5 Gedanken zu „SeltsameZiele“

  1. Uuui – also ich fand den Film – diesemal entgegen dem imdb-Trend- eigentlich ganz gut.

    Bei imdb sagen die meisten ja: „Billiger Scheissfilm mit einer coolen Auflösung“ (wenn mir diese etwas pauschale Zusammenfassung so erlaubt sei).
    Bei mir war’s genau umgekehrt, denn ich fand ihn ein absolut sehenswertes „Kammerspiel“ mit Anleihen bei „Cube“ und „Saw“ und zwei guten Hauptdarstellern (Stormare und Sevigny) – bis zur lächerlichen Auflösung… 😉

    – Ich würde drei Punkte hinzugeben –

    Auf Realität, was Du auch in Deiner Kritik bemämgelt hast, darf man bei diesem Film m.E. sowieso nicht pochen.

  2. Tja wenn man ihm die Realitätsferne anerkennen soll, hätte er nicht auf den realen Hintergrund hinweisen sollen. Also ich fand ihn meilenweit von Cube und Saw (erste Teile) entfernt und besonders das „Psychologenteam“ sehr albern. Unbestritten waren die Probandenszenen sehr stark, konnten aber den großen Mangel insgesamt für mich nicht ausbügeln.

  3. Da haben wir den Film genau umgekehrt betrachtet. 😉 Mich hat die Ungewissheit und die klaustrophobische Atmosphäre in dem Raum (auch mit den rechteckigen Öffnungen)schon ein wenig an „Cube“ erinnert.

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