DasParadiesAufDemLändle

Eden Lake von James Watkins

Inhalt:
edenlakeKindergärtnerin Jenny und ihr Freund Steve fahren übers Wochenende zum Zelten an den Eden Lake. An dem idyllischen See soll bald eine Wohnsiedlung für den gehobenen Geschmack errichtet werden, doch der Trip steht unter keinem guten Stern. Am Eden Lake fühlen sich die beiden durch ein paar einheimische Jugendliche belästigt und Steve kann sich nicht unter Kontrolle halten und versucht die Teens zur Räson zu bringen, was natürlich total in die Hose geht. Auch im Dörfchen hat niemand Verständnis für den aufgebrachten Steve. Es sind doch nur Kinder und meine Kinder machen sowas nicht sind die Antworten. Aber auch jetzt will Steve nicht nachgeben. Zurück an den See und es wird schon schön werden…Männer!

Fazit:
Ich weiß nicht recht was ich davon halten soll. Eden Lake ist einerseits ein klassicher Terrorfilm, andererseits erhebt er einen Anspruch auf Authentizität und verfängt sich dabei total in Klischees. Anders als in David Moreaus und Xavier Paluds „Ils“, die eine unglaublich realistische und bedrückende Atmosphäre schufen, mit Terror-Horror vermischten und durchaus plausible Erklärungen lieferten, ist Watkins Eden Lake so voller Vorurteile und konstruiert eine Situation, die dann widerum zum handlungsferneren Horrorfilm passt. Alles sehr widersprüchlich.
Testosteron fühlt sich provoziert und vergißt dabei, dass es nicht schlimmeres gibt als Heranwachsene, die sich langweilen, in Rudeln auftreten, Tiere quälen, trinken, Drogen nehmen und von ihren Eltern geschlagen und vernachlässigt werden. Anstatt das Wochende abzubrechen und das Terrain den Einheimischen zu überlassen (spätestens nach dem manipulierten Auto zu empfehlen), bleibt man und verteidigt sein temporäres Territorium. Und dann später anstatt zur Polizei zu gehen, wenn mir das Auto und Handy geklaut wird, lasse ich mich auf einen Streit mit diesen Jugendlichen ein? Ich kann nicht umhin zu sagen: selbst schuld, wäre zu vermeiden gewesen. Was sich dann in den nächsten 60 Minuten tut ist dann Terror pur, so wie ich mir das vorstelle: Drogen und Alkohol verdampfen die Gehirne der Jugendlichen (besonders der vom Land), die Eltern haben kein wirkliches Interesse was ihre Kinder so machen und schwups wird vor laufender Handykamera gequält und gemordet. Die Feiglinge der Gruppe können da kotzen wie sie wollen, mitgegangen, mitgefangen, mitgehangen. Getreu diesem Motto gibt es dann auch Verluste auf beiden Seiten, aber man darf nicht vergessen, dass auch 
Scull 7:10schlagende desinteressierte Eltern ihre Kinder lieben..oder vielleicht auch nur ihre Freiheit.
Alles in allem mit Abstrichen in den ersten 30 Minuten ein netter Film, der mich in meiner Teenager-Paranoia durchaus beunruhigen konnte, besonders durch einen überzeugenden Jack O’Connell
.

<

p>Eden Lake, Großbritannien 2008 / 91 min / englische OV, REGIE James Watkins DARSTELLER Michael Fassbender / Kelly Reilly / Thomas Turgoose / Bronson Webb / Shaun Dooley DREHBUCH James Watkins KAMERA Christopher Ross PRODUCTION DESIGN Simon Bowles MUSIK David Julyan Produzenten Christian Colson / Richard Holmes

4 Gedanken zu „DasParadiesAufDemLändle“

  1. Mmmh, ich wollte den eigentlich gerne sehen, bin aber immer noch von einigen Szenen aus „The Wrestler“ traumatisiert… Wahrscheinlich bringt es auch nichts, wenn ich mich die Hälfte des Filmes hinter meinen Händen o. Kissen o.ä. verstecke…

  2. Wirklich direkt werden die Misshandlungen nicht gezeigt, die Kamera hält also nicht drauf, aber oft ist es ja das Wissen, was passiert, was uns dann erschüttert. Ehrlich gesagt, bin ich kein Fan dieser Filme, weil sie zu wenig fiktiv sind.

  3. Ich habe den jetzt gesehen, mal wieder im Rahmen der Fassbender-Festspiele :)) (Fassy sieht sogar blutverschmiert toll aus). Die meisten Szenen waren mir aber zu krass und die konnte ich mir tatsächlich nicht anschauen. 🙂 Ich fand auch einige Szenen unrealistisch, warum ist er in das Haus der Jugendlichen gegangen und – wie Du sagtst – legt sich nach dem Handy- und Autoklau mit den Jugendlichen später im Wald an. Und bei ihr gibt es auch einige Szenen bei denen ich mich gefragt habe, wieso macht sie das. Ich weiß nicht, wie ich das bewerten soll.

  4. Ja ja :))
    Tatsächlich ist er streckenweise ziemlich drastisch.
    Was bei mir vom Film übrig blieb ist das Spiel mit extremen Klischees, das eigentlich nicht anders ist als bei den US amerikanischen Backwood Slashern, nur dass hier ein gewisser Anspruch an Authentizität vorgegaukelt wird. Ziemlich schwierig zu bewerten, stimmt.

NurZuTrauDich!

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.