Sand,BlutUndKeineAhnungVonMartinis

Ein Quantum Trost von Marc Foster

lg01Inhalt:
007 versucht mehr über die Geheimorganisation Quantum herauszufinden, weil er vermutet, dass sie eine weltweite Bedrohung darstellen, außerdem steckt ihm die Geschichte mit Vesper noch in den Knochen. Leider hat M noch nicht das richtige Vertrauen in Bonds Aktivitäten zumal er jeden Verdächtigen umbringt und nach Ansicht des Premiers einfach Amok läuft. Doch James scheint recht zu haben. Ein gewisser Dominic Greene ist nicht der gute Unternehmer und Umweltschützer, den er vorgibt, sondern verfolgt ganz unhere Ziele. Mit der undurchschaubaren Ex von Greene, Camille, löst Bond den Fall, auf seine ganz spezielle Art…

Fazit:
Gut, fangen wir mit dem Negativen an. Erstens:
„Quantum of Solace“ hat neben „Sag niemals nie“, der eigentlich kein „echter“ Bond war, den schlechtesten Vorspann der ganzen Reihe. Zweitens: Ein Bond, der nicht weiß, dass er einen Martini trinkt..also wirklich.
So, das wars dann auch.
Der Rest ist brutale Action pur, bei der wahrlich einiges geboten wird an Klettereien, Häusersprüngen, Autoverfolgungen…und dabei so unglaublich realistisch rüberkommt, im Gegensatz zu früheren Bonds. Die großartigen Stunts bleiben, die Action, ist aber viel bodenständiger und geht darum viel näher. Bond prügelt, schießt und blutet(!) was das Zeug hält, bekommt dabei sogar Schweiß auf die Stirn, verdreckt und läuft rot an. Bond ist menschlich!
Sein Gegner Mathieu Almaric alias Mr. Greene passt dabei wirklich gut ins Bild. Vor kleinen Männern ist ohnehin Vorsicht geboten und sein niederträchtiges Lächeln und teilweise irres Auftreten, lassen ihn zwischen den Bond-Fieslingen gut aussehen. 8
Auch gut gefallen hat mir Olga Kurylenko als Camille, ein Lichtblick unter den Bond-Girls der neuen Generation (neben der schönen Eva Green natürlich). Natürlich, elegant, hart und zerbrechlich zugleich.
Resümee: ja, es ist ein Bond und ich mag ihn!

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p>Großbritannien / USA 2008 – Originaltitel: Quantum of Solace – Regie: Marc Forster – Darsteller: Daniel Craig, Olga Kurylenko, Mathieu Amalric, Gemma Arterton, Jeffrey Wright, Giancarlo Giannini, Judi Dench, Anatole Taubman – FSK: ab 12 – Länge: 103 min. –

21 Gedanken zu „Sand,BlutUndKeineAhnungVonMartinis“

  1. Er trinkt ja auch keinen Martini. Das war ne Mischung aus Gin, Kina Lillet und irgendein anderer Wermut – mit einer hauchdünnen Zitronenschale. Der Barkeeper im Flugzeug hatte definitiv nicht Martini gesagt *lach*.
    Ja, klugscheißen darf ich auch mal 🙂
    Aber ich freu mich, dass er dir gefallen hat.

  2. Hm … ich bin da noch etwas skeptisch und insgesamt auch in Sachen Bond sehr altmodisch. Ich hörte, der Film soll anfangs so ähnlich sein wie die Bourne-Filme? Diese überhasteten Schnitte mag ich nämlich überhaupt nicht.
    Ja, und dann: Alle alten notwendigen Zutaten fehlen ja neuerdings, vermutlich auch hier wieder.
    Nein, mein Lieblings-Bond ist und bleibt Sean Connery, mein liebster Film „Feuerball“ :yes:
    Dennoch: Mal sehen, ob ich ihn mir noch ansehe.

  3. Ja aber war da nicht auch noch was anderes drin? Himmel. Da war doch noch irgendwas, wo ich dachte, das gehört nicht da rein. Vielleicht sollte ich mir den Film doch noch mal angucken *lach*, dann hätte ich jetzt endlich einen Grund.

  4. Die Bourne-Filme kenne ich nicht, aber auch die haben die Action nicht erfunden oder maßgeblich geprägt. Sicher hat man Verfolgungsjagden durch Häuser bereits in anderen Filmen gesehen, dennoch war das hier schon gut gemacht. Um schnelle Schnitte kommst Du bei modernen Actionfilmen gar nicht drum rum. Notwendige Zutaten? Mein Name ist Bond? Überall Wodka-Martini trinken und Kaviar essen? Töten ohne Blutvergießen? Gimmicks? Austin Martin? Das kannst Du doch gar nicht mehr glaubhaft in die Gegenwart transportieren. Dann hätte man die Bond-Filme schon viel früher beenden müssen.

  5. Nun ja, erstmal läßt sich zZt ja vieles damit begründen, daß Bond hier am Anfang seiner Laufbahn steht. Aber irgendwann wird man aus diesem groben Typen dann wieder eine gesellschaftsfähigere Figur machen müssen. Was ich von Bond erwarte? Charme, Weltmännisches Auftreten, eine Liebesbeziehung sollte er wohl auch im Film haben dürfen, Gimmicks – klar (was sollte daran überholt sein?), ein schnelles und schickes Auto – eben alles, was man von ihm kennt (auc noch bei Pierce Brosnan, der optisch viel besser paßte als Craig und die Eleganz gepachtet zu haben schien).
    Wieso soll er plötzlich ein normaler Actionheld sein, der sich noch dazu auf einen Rachefeldzug begibt? Dafür gibt es doch genug andere. Bonds Welt war immer eine Parallelwelt, in der es Bösewichte gibt, die wir ncht zu fürchten brauchen, weil es einen Superhelden gibt, der uns vor ihnen beschützt.
    Und Schnelligkeit ist schon okay, aber wenn man dabei beinahe die Übersicht verliert, ist es zuviel. Ich glaube auch nicht, daß es das zwingend braucht. Ein David Lynch kann mit Langsamkeit und entsprechendem Badalamenti-Score viel mehr Spannung erzeugen.
    Und Autoverfolgungsjagden? Da gibt es nicht zu toppende Vorbilder, Bullitt, Leben und Sterben in L.A., Ronin usw.
    Peckinpah hat auch schon schnelle geschnitten (in The Wild Bunch und Straw Dogs), aber nicht inflationär. Aber gut, das muß ich mir bei „Quantum“ noch selbst anschauen.
    Die meisten neueren Filme haben so etwas … Steriles, Glattes an sich: Bestes Beispiel sind da die Bourne-Filme. Und aus dem TV CSI: Miami und Co.
    … viel zuviel gelabert, sorry ;D

  6. Nachtrag, lustig, habe ich gerade zufällig gefunden. Cronenberg hat sich interessant geäußert (Welt Online/29.12.2007):
    Ich sehe überall nur noch sehr schnelle Schnitte, jede Menge Handkamera und viele andere derartige Gimmicks – doch für mich ist das alles nur die pure Verzweiflung. Vor lauter Angst, dass das Publikum ja eventuell gelangweilt sein könnte, wird alles ständig nur noch vorwärts bewegt. Ich meine, natürlich bewege auch ich meine Kamera. Aber nur, wenn ich auch einen Grund dafür sehe.
    Der Mann spircht mir aus der Seele :yes:

  7. Ich finde es sehr lobenswert, dass Bond mehr und mehr menschelt und viel von seiner übertrieben überlegenen Nonchalance, die mir persönlich immer auf die Nerven gegangen ist, verloren hat. Die Action wird härter und es gibt auch keine Q-Gimmicks mehr, die mich immer so sehr an Inspector Gadget erinnert haben. Bond geht mit der Zeit und das ist gut so. Allerdings fand ich das Bond-Girl ziemlich fad, weil profillos und trotz hübscher Körperbräune doch ziemlich blass gegen Craig. Die schwarzen Augen von Mr Greene hingegen waren für mich herrlich gruselig 🙂
    Klar müssen schnelle Schnitte und Handkamera her. Mit einer Kameraführung wie in den 60ern holt man niemand mehr hinter dem Ofen hervor. Soll Herr Cronenberg es halt anders machen – ich fände die Kombi interessant und wäre gespannt, was er draus macht.

  8. Das ist doch kein Gelaber 🙂 Also steril ist Quantum nicht. Ja die Eleganz und weltmännisches Auftreten…das sind Werte, die Mann heutzutage selten trifft. Und da sind wir wieder bei dem was ich meine: Bond ist mittlerweile ein Relikt aus früheren Zeiten, eher schon eine übertriebene Kunstfigur im Stil der fünfziger und sechziger Jahre. Ich denke irgendwann hatten sie die Wahl den alten Bond weiterbestehen zu lassen und irgendwann in einer sehr archaischen Sparte zu landen, bzw. mehr Comic zu sein als guter Agententhriller oder eine Runderneuerung zu wagen und Bond „alltags tauglich“ zu gestalten.

  9. Och die Gimmicks mochte ich immer, aber das kann ja noch werden 🙂
    Ja es ist schon erfrischend zu sehen, dass es hier um Menschen geht und man nicht einfach jemanden erschießen kann ohne das Blut fließt. Mord ist halt nicht elegant. Das Mädel fand ich gut, aber sie sieht auch meiner besten Freundin sehr ähnlich, wahrscheinlich habe ich stets an sie gedacht :))

  10. Natürlich wußte er welchen Martini er da trinkt, den gleichen wie bei Casino Royale „Vesper Martini“ (in Buch und Film) – ist ja sein Martini Rezept.

  11. Praktisch hast Du ja Recht, er sagt es nicht.

    ABER

    Meines Wissens zählt der Barkeeper die gleichen Zutaten auf die Bond damals dem anderen Barkeeper im Casino genannt hat, also ist es Bonds eigenes Vesper Martini Rezept(kann mich natürlich irren – wäre für alle meine nun folgenden Schlüsse fatal :)) ).

    Falls nicht komme ich zu meiner persönlichen Schlussfolgerung. Er hat die Zutaten dem Barkeeper bei der ersten Bestellung seiner sechs oder sieben Vesper Martinis angesagt(ist natürlich wie du schon sagtest im Film nicht zu sehen).

    Die Tatsache das er den Barkeeper fragt läßt mir wiederum Raum für Interpretationen (bis zu Casino Royale ein Ding der Unmöglichkeit für mich :)) A) Er ist zu angetrunken oder B) die Interpretation die ich für mich schlüssiger finde, er will mit Mathis nicht über Vesper sprechen, wohin es ja gehen könnte wenn man selbst sagt mit welchem Cocktail man sich da gerade die Birne zuhaut :))

    Weshalb ich die Umsetzung der Martini Szene auch witzig fand, wie auch bei Casino Royale da nicht der übliche Weg. Ist natürlich meine spezielle Interpretation.

  12. Unbestritten handelt es sich um einen Vesper Cocktail und ja Bond war total betrunken. Den Namen gab meines Wissens Bond dem Cocktail und niemand anderer wusste es. So dann hätte er ruhig sagen können, dass er einen Martini Cocktail trinkt, wer hätte da auf Vesper schließen können?

  13. Klar hätte man Bond das sagen lassen können, man kann aber auch die Martini Szene wie geschehen inszenieren.
    Mir hat es so gefallen und ich würde mich freuen, wenn sie sich beim nächsten Bond Film wieder etwas Besonderes einfallen lassen würden, nur um nicht den Satz hören zu müssen „Einen Martini bitte. Geschüttelt nicht gerührt.“ 🙂

    P.S. Das Bond nach den sechs oder sieben Vesper Martinis noch stehen konnte geschweige denn reden, ist mir persönlich ein Rätsel. Ich war nach einem Glas schon ganz schön angeduselt. 🙂

  14. mein eigenes fazit läuft deinem in diesem fall genau entgegen…
    craig ist vielleicht ein action darsteller
    aber kein bond
    ihm fehlt das , was einen WIRKLICHEN bond ausmacht , nämlich das bischen englisch-Aristokratische und der Hauch snobismus…
    bond war nie ein REINER actionheld und schon gar nicht mit dem aktuellen „femininen touch“ behaftet…

    🙂
    zudem wurde der film bereits mehrfach zum flop des jahres gewählt…man kann

NurZuTrauDich!

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