HolyShit

Doomsday von Neil Marshall

Inhalt:

Nach dem Ausbruch des sogenannten Reaper-Virus in Schottland, der hochinfektiös ist und in Windeseile hunderttausende Menschen tötet, beschließt die Regierung des Vereinigten Königreiches das gesamte Schottland mit einer unüberwindlichen, hochgesicherten Mauer zu isolieren, keinen Menschen mehr hinauszulassen und den Rest der Einwohner dort sich selbst und der Krankheit zu überlassen. Als Einzige Glückliche kann die kleine Eden noch in das gelobte freie Königreich gerettet werden, weil ihre Mutter die Gunst der Stunde nutzt und ein heldenhafter Soldat sich und seinen Platz im Helikopter für das Kind opfert.
Dreißig Jahre später. Eden ist mittlerweile Major einer Eliteeinheit  und der Stolz ihres Bosses Bill Nelson. Als der Reaper unerwartet in der Mitte Londons erneut ausbricht, beschließt die Regierungsposse die Brücken zu sperren und London-Mitte abzuriegeln. Die einzige Chance die Stadt zu retten ist jetzt, jemanden nach Schottland zu schicken, um ein Heilmittel zu finden, denn was bisher geheim gehalten wurde: es gibt noch Überlebende in der heißen Zone und nach so langer Zeit müssen diese Menschen immun sein. Natürlich gibt es keine Geeignetere als Eden Sinclair, die ohnehin scharf darauf ist ihre alte Heimat zu besuchen. So wird eine Spezialeinheit zusammengestellt, deren Aufgabe darin besteht den in Schottland zurückgebliebenen Virologen Kane zu finden und das vermeintliche Heilmittel zu bekommen. Doch leichter gedacht als getan, denn im Zielort Glasgow leben mehr als eine handvoll Menschen und die sind sauer auf die uneingeladenen Eindringlinge, aggressiv, kannibalistisch veranlagt, tätowiert  und haben Irokesen !

Fazit:
Holy moly.
Marshall läßt in Doomsday seiner Verliebtheit in die Achtziger freien Lauf. Eine Carpenter-Hommage in Bild und Ton vermischt mit MadMax und modernisiert durch die virale Katastrophe. Untermalt wird das Ganze durch die Musik von Tyler Bates (300) und Klassikern wie „Dod eat Dog“ von Adam and the Ants.
Für Zimperliche Gemüter ist der Film nicht geeignet, denn Marshall geht aufs Ganze und so wird auch mal etwas ausgiebiger herumgesplattert. Töten kann man bekanntlich auf vielerlei Art und das wird hier ausgekostet. Das man dabei nur leichtes MakeUp, einen perfekten Körper sowie einen guten Friseur benötigt, demonstriert in gewohnter Anbetungswürdigkeit Rhona Mitra, an der die moderne Handfeuerwaffe genauso gut aussieht wie das Breitschwert. Als Gegner stellen sich ihr Malcolm McDowell als Kane (gehört zum Inventar des britischen Films) und Craig Conway als Sol entgegen, letzterer als cholerischer, sadistischer Punk.
Schmuddelige Endzeit-Atmo plus Mittelalterfeeling, schnelle Schnitte, tolle Verfolgungsfahrten gepaart mit „erst hauen dann fragen“ ergeben eine kurzweilige Unterhaltung, die man lieben oder hassen wird. Wir erfahren, dass man mit einem Bentley sehr wohl durch einen Bus fahren kann und der tatsächlich nur ein paar Kratzer abbekommen hat und von drei selbstfinanzierten, nicht gesponserten, Modellen, wurde eins zurückgegeben, weil die Marke doch was für ihr Geld bietet (und von den zwei „verbrauchten“ haben die Stuntmänner einen versehentlich nach fünf Minuten Drehzeit über die Klippen geschickt) – soviel Direktinfo vom Regisseur persönlich. Und nein, das Kaninchen kam nicht zu schaden.
Zum Schluss:
Die Frage, die ich mir seit dem ersten Mad Max stelle: warum wird Endzeit mit Irokesen-Punks verbunden, wo doch die Glatze aufgrund der unhygienischen Zustände, Kopfläuse etc, doch wesentlich praktischer wäre und diese auch bekleidungsmäßig ganz weit unten auf der neuzeitlichen Durchschnittsgeschmacksskala stehen ? Des weiteren: wo kommt nach dreißig Jahren Isolation das Dosenbier her ?
8Wo finden sich noch Nagelstudios und wie klöppeln sich die bildungsfreien Frauen und Männer Netzstrumpfhosen? Ach ja, und warum sind die Menschen Kannibalen, wenn auf dem Land tausende putzmuntere Kühe grasen?

DOOMSDAY, Großbritannien 2008, 35mm, 109 min, englische OV, REGIE Neil Marshall  DARSTELLER Rhona Mitra, Bob Hoskins, Sean Pertwee, Malcolm McDowell, Alexander Siddig, Adrian Lester DREHBUCH Neil Marshall PRODUZENTEN Benedict Carver, Steven Paul VERLEIH Concorde Film

7 Gedanken zu „HolyShit“

  1. *lach* Über das Dosenbier musste ich auch lachen!
    Das mit den kannibalistischen Genüssen habe ich so verstanden, dass es zu ihrem „Krieg“ dazu gehörte. Die werden sich nicht nur von Menschen ernähren, aber von ihren Feinden. Äh. Also das hab ich mir so zurechtgeredet 🙂 Aber Rhona Mitra ist toll, oder?

  2. du warst mal jung? 😉
    neeee aba mal spaß bei seite…es wird eine seriöse abhandlung über gesellschaft und co werden die dich gleichzeitig bereuen und beeindrucken wird ^_^

NurZuTrauDich!

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.