Wenzels Pilz von Bernhard Kegel
Inhalt:
In einer gar nicht so fernen Zukunft ist die Gentechnologie zu einem wichtigen Industriezweig geworden. Firmen wie GENTEL produzieren alle Arten von Nahrungsmitteln und bei Bedarf säureresistente Bäume oder Insekten zur Schädlingsbekämpfung.
Zeigt ein Produkt unerwünschte Nebenwirkungen, wird schnell ein Gegenmittel entwickelt.
Dr. Kurt Wenzel hat für GENTEL eine gentechnisch veränderte Fliegenpilzart erschaffen, die Amanita wenzeli; denn der Pilz ist ein notwendiger Symbiont für die säureresistenten Bäume, mit deren Hilfe die zerstörten Wälder Skandinaviens wieder aufgeforstet werden sollen. Als die Pilzart ausser Kontrolle gerät und riesige Pilze die Bäume überwuchern, verändert Wenzel eine Fliegenart so, dass ihre Larven den Pilz am unkontrollierten Wachstum hindern. Das geht einige Jahre gut, bis deutlich wird, dass das Waldsterben keineswegs aufgehört hat – auch die säureresistenten Bäume verkümmern nun ! Sind Dr. Wenzels gentechnische Erfindungen schuld an dieser Entwicklung ? Die GENTEL gibt sich alle Mühe, die Katastrophe geheimzuhalten, doch dann taucht ein neugieriger Journalist und Fliegenforscher auf, der sich an der Firma rächen will..
Fazit:
Kegels Roman spielt in einer Zeit, aus der die heutige Genlandschaft wie ein Kinderspielplatz anmutet. Ein gentechnisch veränderter Fliegenpilz, eingesetzt um Wiederaufforstungsmaßmahmen zu unterstützen, bringt plötzlich das Ökosystem zum Zusammenbrechen. Sein „Erfinder“ Dr. Wenzel, muss ran um die Sache wieder in Ordnung zu bringen. 
Es entwickelt sich ein spannender wie humorvoller Kampf von Firmen, Gen-Terroristen und (mehr oder weniger) edlen Wissenschaftlern um Pilze, Fliegen und Schadensersatz. Dabei ist das Szenario nicht im geringsten utopisch oder weltfremd.
Bernhard Kegel ist promovierter Biologe und Käferspezialist. Er lebt in Berlin.
Heyne-Verlag, 1997, ISBN 3-453-14725-1